Sanftmütiger Apriltag bietet ideale Reit-Konditionen
Die Reiterkameraden Aesch unter der Leitung von OK-Präsidentin Marianne Cavaleri und der Jury-Präsidentin Béatrice Meier organisieren auf dem Vereinsgelände Löhrenacker, das beliebte Jump Green & Style. Dieses Jahr aber zum ersten Mal nicht wie traditionell im Mai, sondern bereits am ersten Samstag im April.
Bereits zum fünften Mal treffen sich Jump Green-Begeisterte auf dem Löhrenacker, dem absolut idealen Reitplatz mit Teich, Graben, Wallkombination und Grube mit Ab- und Aufsprung. Der Modus Operandi ist ebenfalls leicht abgeändert worden. Beide Prüfungen werden nach Stil und Wertung A gemäss OKV Reglement gewertet. Ausgewählte Hindernisgruppen zählen zur Stilnote, welche zusammen das massgebende Resultat ergeben.. Wie gewohnt präsentiert Parcoursbauer Stefan Schaub einladende und sehr faire, pferdefreundliche Parcours, und der Boden ist nach einer Woche mit sehr wenig Regen absolut ideal.
Als Bonus zeigt sich der April von seiner freundlichen Seite, und es bleibt trocken und ist relativ warm. Kurz: es ist Freude pur, diese Parcours zu reiten oder die Ritte zu verfolgen. Zudem bedeuten drei Refus nicht gleich a priori Ausschluss. Es darf nach einem Refus weitergeritten werden, oder es kann ein Sprung gar ganz ausgelassen werden; ideale Konditionen vor allem für unerfahrene Pferde, welche so doch noch eine Chance haben, einen Parcours zu Ende zu laufen, auch wenn nicht alles glatt gelaufen ist.
Breite Palette an Reitern und Pferden
Der Anlass lockt meist jüngere Reiter mit wenig Erfahrung, teils auf Routiniers, aber auch erfahrenere Reiter mit jungen Pferden. Man sieht die verschiedensten Rassen, auch Ponys, zwischen sechs und 23 Jahre alt. Wie gewohnt auf diesem Niveau erscheinen auf fast zwei Dutzend Konkurrenten gerade mal zwei Herren unter all den Amazonen. Als äusserst kompetenter Speaker amtet wieder Roland Baumgartner, der sich jeweils sehr intensiv auf diese Aufgabe vorbereitet: er weiss von jedem Pferd in groben Zügen, was es bis anhin geleistet hat! Zudem sagt er ein paar Worte über die Abstammung jedes Tieres.
Einladende Alternativen für Greenhorns
Der Mehrzahl der Paare läuft es befriedigend bis sehr gut. Die meisten Pferde machen auch vor dem Teich nicht Halt. In der ersten Prüfung gilt es ihn lediglich zu durchreiten, ohne Sprung, und in der zweiten Prüfung gibt es dann zwei Wasserpassagen; die erste wieder ein reines Durchreiten, dann, auf der anderen, führt der direkte Weg über ein Mini-Stämmchen in den Teich und einen leicht höheren Stamm wieder hinaus. Aber auch hier sind die Fanions so gesteckt, dass man die Stämme umreiten kann.
Eine leichtere Alternative offeriert auch der “Tennisplatz“: man kann auf gerader Linie hinein und auf der anderen Seite wieder herausspringen, oder aber auf einer längeren Diagonale die Senke via leichten Abrutsch und Aufstieg zu durchqueren.
Der überbaute Trockengraben ist erst in der zweiten Prüfung im Parcours, und daneben steht eine etwas höhere Alternative: eine Stationata ohne Graben.
Es gibt also mehrere Optionen, bei denen der Reiter wählen kann, wieviel er mit seinem Pferd ‚wagen‘ will oder ihm bereits zumuten kann.
Als das grösste ‚Schreckhindernis‘ erweist sich der eigentlich ‚gewöhnliche‘, mit einer Stange überbaute Baumstamm vor der Jury und der Festwirtschaft ... wenn da nicht die beiden strahlend blauen Plastikbidets links und rechts des Hindernisses wären. Manch ein Pferd macht da Augen fast so gross wie die besagten Bidets! Aber die meisten Pferde springen dann doch brav darüber ...
In der ersten Prüfung geht der Sieg an Gabrielle Ringquist mit LUSSERA DE DOLLAR CH, Platz zwei und drei gehen jeweils an Valérie Gallinet mit WITTY BOY S CH und Nadine Flubacher mit BYJOU. Strahlende Siegerin in der zweiten Prüfung wird Valérie Gallinet mit WITTY BOY S CH, Platz zwei und drei gehen jeweils an Sabine Hartmann mit DALIAH und Nadine Flubacher mit BYJOU.
Leider muss auch der Platzarzt einmal zum Einsatz kommen: ein Pferd strauchelt beim Aufsprung aus dem ‚Tennisplatz‘, und die Reiterin stürzt. Wenig später schreitet sie vorsichtig in Begleitung des Arztes zur Festwirtschaft, wird dann aber mit Verdacht einer Schulterverletzung zur Abklärung ins Spital gebracht.
Dank bester Organisation läuft der ganze Anlass prompt ab, und Mitte Nachmittag können die Teilnehmer, ihre Pferde und ihre Entourage sich auf den Weg nach Hause machen – die Klassierten mit feinen Sachpreisen neben den Plaketten und Flots.
Esty H. Geissmann